Die kleine Welle und ihre Freunde
Eine kleine muntere Welle,
lebt im großen Meer ganz helle,
sie pitscht und patscht flink und eifrig
zwei Mal täglich übers Watt ganz fleißig.
Mal sehr leise, mal mit Getöse
und keiner ist ihr richtig böse,
denn die Gezeiten, Ebbe und Flut
sind ihre Freunde, und die kennt sie gut.
Die Möwe ist ihre Freundin, begleitet sie jetzt
reitet auf ihrem Kamm, lacht und krächzt
Auf ihrem weiten Weg bis zum Pier
trifft sie auch allerhand Meeresgetier
Den Aal, die Krabbe und den Butt
den Wattwurm und die Muschel aus Perlmutt,
die Qualle, die Alge und auch den Barsch
Krebse und Schnecken auf ihrem langen Marsch.
Und der alte Reifen, die Flasche, der rostige Eimer
ein kaputter Schuh, ja sieht das denn keiner?
Hui, wie schmutzig, muss das denn sein
kommt der Müll nicht woanders rein?
Sie fragt den Butt, wo kommt das denn her?
Von den Menschen, brummt und antwortet er.
Die kleine Welle kann das nicht verstehen,
ja, soll das Meer denn untergehen?
Etwas kitzelt sie, da kann sie wieder lachen
die Möwe hat sich wieder auf ihr niedergelassen.
Sie krächzt: Da müssen wir was tun
wir haben keine Zeit uns auszuruhn.
Die großen Wellen, die müssen es richten
denkt die Kleine, und dreht sich um, sie zu sichten
ein Strudel ensteht, und hoppla es patscht
die Möwe schwupps ins Wasser klatscht.
Die Großen sagen, es gibt da eine Möglichkeit,
passt gut auf, seid vorsichtig, gleich ist es soweit.
Sie bauschen sich auf , werden ganz riesig,
formieren, drehen und wenden sich.
Das Wasser kocht und tobt
Gischt sprüht, sturmerprobt,
die Wellen brüllen und klatschen
mit Macht ans Festland peitschen.
Plötzlich kehrt wieder Ruhe ein
der Himmel blau im Sonnenschein
Die kleine Welle schaut und staunt
Der ganze Müll am Festland aufgestaut.
Der Schuh, der Eimer und auch der Reifen
Strandgut, zurückgegeben an die Menschen.
Die kleine Welle lacht und strahlt
bewundernd auf ihre großen Freunde schaut.
Die Großen Wellen stolz und froh,
die Fische freuen sich eben so,
Nun sind alle Freunde wieder dicht beisammen
und wollen für immer fest zusammenbleiben.
Die Wellen aber, glücklich und behende
fliegen durchs Meer als wenn es nichts Schöneres gäbe
sie sprühen, rollen und spritzen und blitzen
auf ihrem Kamm schneeweiße Schaumkronen sitzen.